Berichte von 12/2017

Ist es wirklich Dezember?

Mittwoch, 20.12.2017

Hallo meine Lieben,🙂


nachdem Lisa, Sophie und ich den Samstag recht entspannt mit quatschen, Film gucken und essen verbracht haben, ging es dann am Sonntag um so ereignisreicher weiter. Lisa und ich haben einen Bus für 2 Euro Hin- und Rückfahrt (ein Insidertipp) nach Martigues genommen, um uns diese Stadt durch Empfehlungen mal anzugucken. Tatsächlich waren wir sehr positiv überrascht, wurden durch die Palmen und die viele Sonne zu unserem Roadtrip zurückversetzt und konnten nur immer wieder denken „Und das im Dezember!“. Zwar war es sehr windig und dadurch kalt, aber die Sonne, der strahlend blaue Himmel, das Wasser, die Möwen, die bilderbuchreifen kleinen Häuschen am Hafen, der niedliche Weihnachtsmarkt, haben dies mehr als gelindert.
Insgesamt haben wir nicht nur Litschis auf einem normalen Markt, Schokomacarons auf dem Weihnachtsmarkt und Granatäpfel, die am Wegesrand wuchsen, probiert, sondern auch eine große Aloe Vera Pflanze neben den vielen Palmen entdeckt und unsere ziemlich trockenen Hände damit eingerieben, was einen ziemlich positiven Effekt hatte.

Nach ca. drei Stunden sind wir dann mit dem Bus wieder nach Aix gefahren, um mit Sophie noch in ein organisiertes kulinarisches „Hallenzelt“ zu gehen, in dem viele verschiedene Stände mit typisch regionalen/französischen Süßigkeiten, Gebackenes und andere kulinarische Genüsse verkauft wurden. Das Gute an den Ständen war, dass man an fast allen Ständen probieren konnte, um einen Eindruck von den verschiedenen Geschmäckern zu bekommen. So haben wir uns durchprobiert von Macarons, Callisson (Spezialität von Aix en Provence), über Honig, Kuvertüren in unterschiedlichsten Geschmacksorten, Olivenöle, Lebkuchen, Olivenöl-Zartbitterschokolade (sehr köstlich) bis zu Keksen, Brot und Salami. Rundum ein sehr gelungenes letztes Wochenende des Jahres 2017 zusammen, welches durch einen Restaurantbesuch auf dem Course Mirabeau, der repräsentativen Haupteinkaufsstraße von Aix en Provence abgerundet wurde.
Dass wir 20 Minuten auf einen Tisch warten mussten, schien hier normal und wurde uns durch ein kleines Glas Rotwein verkürzt. Das sehr nobel aussehende Restaurant war, wie uns nach einiger Zeit auffiel auch mehr Schein als Sein, aber das Essen (bspw. Spaghetti Carbonara und ein großer Salat kosteten hier jeweils 15 Euro) war sehr lecker und nun ist ein weiterer Punkt auf der Liste „Was wir alles in Südfrankreich machen wollen“ abgehakt.

Heute habe ich mit Eline drei (Schoko+Marmor-)Kuchen für morgen gebacken. Einen für ein Tanzfest von Eline, einen für Lyas Weihnachtsfeier in der Schule und einen für mich, weil ich am Donnerstag/Morgen das letzte Mal Unterricht bei Alliance Francaise habe und danach in einer günstigeren Schule Unterricht nehmen werde.


Am Freitag fliege ich dann um 7 Uhr morgens über Weihnachten und Silvester nach Hause nach Deutschland für zwei Wochen, worauf ich mich natürlich immer mehr freue.

  Ja! Es war sehr windig :D Sogar den St. Victoire konnte man von Weitem sehen    Restaurantbesuch am Montag Am Montag Morgen beim zur Schule fahren (St. Victoire bei schönstem Sonnenaufgang!)

Ich wünsche euch allen fröhliche und wunderschöne Weihnachten und ein glückbringendes neues Jahr! 
Eure Jule 🙂

Eingeschneit in Mimet

Samstag, 09.12.2017

Hallo meine Lieben,🙂

(Entschuldigt, wenn die Texte nicht so schön ausformuliert sind, ich schreibe den Eintrag gerade zum dritten Mal, weil er immer wieder gelöscht wurde und meine Geduld sich langsam in Grenzen hält)


ja ihr habt euch nicht verlesen. Tatsächlich hat es hier in Südfrankreich, wo ich hingefahren bin, um viel Sonnenschein zu tanken, passend zum Dezemberbeginn geschneit und zwar nicht gerade wenig. Es sah unglaublich schön aus, allerdings durchkreuzte der viele Schneefall etwas meine Wochenendplanung. Als ich schon fertig angezogen nach unten ging, um mich für den Tag von meiner Gastfamilie zu verabschieden sagten sie zu mir, dass ich unmöglich das Auto nehmen kann. Da ich aber unbedingt raus wollte und nicht den ganzen Tag nur in meinem Zimmer verbringen wollte, entschied ich mich zu laufen. Die Strecke von Mimet nach Gardanne zum Bahnhof, für die ich mit dem Auto normalerweise höchsten 15 Minuten brauche, lief ich zu Fuß mit irgendwann sehr durchnässten Schuhen eineinhalb Stunden. Das hört sich vielleicht etwas verrückt an, ich weiß, aber im Endeffekt war es sehr schön. Vor allem der Rückweg im Dunkeln mit den Lichtern der Häuserfenster, dem glitzernden Schnee, der Weihnachtsbeleuchtung überall und der Stille, die nur durch gelegentlich vorbeifahrende Autos gestört wurde, haben mich sehr entspannt und beseelt. 
als ich zu Hause ankam, war meine Gastfamilie gerade dabei den Tannenbaum zu schmücken, womit sie verhältnismäßig früh dran waren. Aber er lässt natürlich noch mehr schöne Weihnachtsstimmung aufkommen. 


In Aix haben Sophie, Lisa und ich uns in einem Café aufgewärmt, bevor wir zum ersten Mal ins Kino gegangen sind. Natürlich in einen französischen Film, an dem man mal wieder sehen konnte, dass Frankreich ihre eigene Art und Weise haben Filme zu drehen und Geschichten zu erzählen. Was im Trailer nach einem typisch (amerikanischen) Musicaltanzfilm mit Liebesstory aussah, entpuppte sich als ein sehr viel realistischerer und traurigerer Film. Nur in den ersten 20 Minuten ging es um die Tanzkarriere der Hauptdarstellerin, die scheitert. Der weitere Verlauf des Filmes handelte davon, wie sie sich in Paris durchschlägt, ihre Schulden im Gefängnis absitzt und versucht ihren Vater wieder stolz auf sich zu machen. Also es hatte sehr wenig mit einer träumerischen, alles perfekten Hollywoodfilmgeschichte zutun, wie man es sonst aus dem Fernsehen kennt.


Am Sonntag sind Sophie, Lisa , zwei andere Mädels und ich nach Marseille gefahren, um auf den Weihnachtsmarkt zu gehen und Weihnachtsgeschenke zu shoppen. Als Deutsche hat man die Erwartung, dass in einer so großen und bekannten Stadt wie Marseille, der Weihnachtsmarkt mindestens solche Ausmaße hat, wie beispielsweise in Bremen. Dahingehend wurden wir etwas enttäuscht, da er aus zwei Reihen mit kleinen Hütten bestand und allgemein weniger pompös, weniger charmant und weniger weihnachtlich war. Meine Sprachlehrerin hat gesagt, dass in Frankreich generell nicht sehr viel Wert auf die Vorweihnachtszeit und die damit verbundene Stimmung gelegt wird, sodass zum Beispiel hier auch kein Nikolaus gefeiert wird. Meiner Weihnachtsstimmung konnte das allerdings nichts anhaben, da der Schnee hier tatsächlich eine Woche liegen geblieben ist.


Im, durch die Weihnachtszeiteinkaufsaktionen etwas überfüllten, Shoppingcenter von Marseille bin ich außer beim Essen nicht fündig geworden, da ich noch keine wirklichen Ideen für Weihnachtsgeschenke hatte…die Betonung liegt auf hatte. :D


Unter der Woche habe ich einen 3 Kilo Weißkohl (wir haben ihn gewogen) verarbeitet, wobei mir Eline freiwillig und zu meinem Erstaunen mit viel Spaß dabei geholfen hat. Während sie den großen Kohl mit den Händen Blatt für Blatt abgeschält hat, hat sie zur Selbstmotivation angefangen ein Lied über den Kohl zu singen, weswegen ich irgendwann nur noch lachen konnte anstatt weiter zu kochen. (Übersetzt geht das Lied ungefähr so: Kohl! Kohl! Blumenkohl! Wer mag den Kohl? Ich! Ich mag den Kohl! Blumenkohl! Wer mag Kohl? Er, Sie, Wir, Ihr, alle zusammen mögen den Kohl!...und so weiter. (Es war kein Blumenkohl, aber das hat sie nicht dabei gestört ihn in ihr Lied mit einzubauen.)


Mit Eline habe ich wirklich Glück gehabt. Wir haben nicht nur meistens den selben Geschmack sondern auch den selben Humor, was uns noch ein bisschen enger schweißt. Manchmal erzählt sie mir zur Belustigung Witze wie „Was ist grün, klein und sitzt in der Ecke?“ und sagt dann die Lösung, die ich meistens nicht verstehe, weil es irgendwelche außergewöhnlichen Vokabeln sind, die ich nicht kenne. (Trotzdem tue ich öfter so, als hätte ich es verstanden. đŸ˜€)

So das war es wiedermal für diese Woche,

Eure Jule đŸ™‚