Südfrankreich, seine Kultur und Klischees

Donnerstag, 05.10.2017


Hallo meine Lieben, 🙂


in der letzten Zeit habe ich so manche Sachen gesehen und bemerkt, die die Klischees der Frazosen entweder bestätigen oder widerlegen und diese kann ich euch natürlich nicht vorenthalten. 😉


Ziehharmonikamusik: Wenn man an Frankreich denkt, fängt meistens sofort Ziehharmonikamusik im Kopf an zuspielen, was hier auch wirklich auf den Straßen von Aix der Fall ist. Ich weiß nicht, ob das ein extra „Touriprogramm“ ist, wie in Schottland die Dudelsackspieler auf den Straßen, weil das ja so "typisch schottisch" und hier so "typisch französisch" ist, aber es lässt auf jeden Fall das Gefühl in Frankreich zu sein, noch intensiver erscheinen.


Widerlegung des Schnurrbartklischees 😀: Tatsächlich sind mir hier bis jetzt erst zwei Männer aufgefallen, die wirklich einen Schnurrbart getragen haben. Was ich dafür etwas häufiger gesehen habe, sind die typisch französischen Mützen, die man schräg am Kopf trägt.


Boulespielen: In der ersten richtigen Woche habe ich tatsächlich auch Boulespieler gesehen, was ich mittlerweile jede Woche zwei bis drei Mal sehe und nichts mehr besonderes ist. 😀Boule wird hier fast ausschließlich von der älteren Generation gespielt, die sich auch gerne einfach mal auf den Parkbänken neben dem Boulefeld unterhält und miteinander quatscht.


Esskultur: Was das Essen angeht merke ich wie unterschiedlich es in den einzelnen Familien ist. Sophie hat zum Beispiel noch nie Baguette mit ihrer Familie gegessen, während Ieva jeden Tag zum Frühstück Croissants isst. Ellis Gastmutter kocht des Öfteren mal Quiche, was es bei mir zum Beispiel noch nie gab, dafür aber Crêpes. Also gibt es hier überall mal hier mal da typisch französisches und keine klischeehaften Malzeiten, dafür aber auch Ungewöhnliches.
Allgemein wundern wir uns manchmal alle zusammen über die französische Esskultur, worüber ich am meisten mit den zwei deutschen Au Pairs und der Amerikanerin geredet habe. Für uns alle ist es ungewohnt, (vor allem abends) so spät, lange und viel zu essen und das Essen mit Käse und danach Früchten oder Kompott zu beenden.
Im Gegensatz zum „deutschen richtigen“ Mittagsessen, bei dem vor allem Soßen das Essen mit Gemüse, Fleisch und Kohlenhydraten das Essen abrunden, findet man hier bei vielen Gerichten wenig oder gar keine Soße. (Was auf der anderen Seite natürlich gesünder ist…Dafür ist das Obst essen am Ende der Mahlzeit wiederum nicht so gut für den Magen.)

Ich weiß nicht, ob ich das schon erzählt habe, aber in Frankreich sind die Lebensmittel allgemein meistens deutlich teurer als in Deutschland und wie Elli gesagt hat auch teurer als in Spanien. Daher kauft Elli, die mit mir in der zweiten Woche einkaufen gefahren ist, vor allem im Lidl hier in der Nähe ein. Als ich in den Laden gegangen bin und es vom Design und vom Aufbau auch noch genauso bzw. ähnlich wie in Deutschland war, hatte ich ein schönes kleines Heimatgefühl, da ich zu Hause in Deutschland meistens im Lidl eingekauft habe. 😀 Das hört sich vielleicht komisch an ausgerechnet bei einem Lebensmittelladen ein Heimatgefühl zu bekommen, aber wenn hier sonst alles anders ist, kann es sehr schön sein, mal in einem "gewohnten Terrain" und vor allem mit deutlich niedigeren Preisen einkaufen zu gehen.

Damit verabschiede ich mich mit dem zweiten Teil für heute von euch,

Eure Jule 🙂